Schulumgebung: Vielfalt der Aktivitäten

Schritt 5 von 5

Vielfalt der Aktivitäten

Didaktischer Kommentar

Informationen zum Kapitel

Stufe

Zyklus 2, Zyklus 3

 
Lernziele
  • Du kannst Aktivitäten auf der Schulumgebung unterscheiden.
  • Du kannst die Schulumgebung einschätzen und bewerten.
  • Du kannst Stärken/Schwächen erkennen und Verbesserungen nennen.
 

Kompetenzen:

NMG 8

NMG 8: Menschen nutzen Räume – sich orientieren und mitgestalten

8.2. Die Schülerinnen und Schüler können die unterschiedliche Nutzung von Räumen durch Menschen erschliessen, vergleichen und einschätzen und über Beziehungen von Menschen zu Räumen nachdenken.

  • 8.2.a. Die Schülerinnen und Schüler können über Erfahrungen erzählen, wie sie selber unterschiedliche Räume brauchen und nutzen (zum Wohnen, in der Freizeit, zum Einkaufen, zum Unterwegs-Sein).

8.3. Die Schülerinnen und Schüler können Veränderungen in Räumen erkennen, über Folgen von Veränderungen und die künftige Gestaltung und Entwicklung nachdenken.

  • 8.3.c. können für die Gestaltung des Lebensraumes eigene Wünsche und Anliegen benennen, Ideen und Perspektiven entwickeln und dazu Stellung nehmen (z.B. auf dem Schulhausareal, in der Wohnumgebung, Vorhaben zur Sicherheit im Verkehr, zur Gestaltung von Freizeiträumen, Schutz von Naturräumen). 
  • 8.3.e. können über die Auswirkungen von Veränderungen im Raum für die Menschen und die Natur nachdenken (z.B. im Verkehr, bei Freizeitanlagen, an Gewässern) und über Gestaltungs- und Verhaltensmöglichkeiten in der Zukunft nachdenken. Aargauer Landschaft im Wandel.

NT 9

NT 9: Ökosysteme erkunden

9.3. Die Schülerinnen und Schüler können Einflüsse des Menschen auf regionale Ökosysteme erkennen und einschätzen.

  • 9.3.c. können aufgrund von Fakten eigene Ideen und Visionen zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Natur entwickeln und begründen.

Darum geht es

Die Schülerinnen und Schüler bewerten die Aktivitätsmöglichkeiten in ihrer Schulumgebung nach vorgegebener Methode. Die Attraktivität lässt sich beurteilen, vergleichen und auswerten. Nach einem Fragenkatalog bewerten die Schülerinnen und Schüler die 4 Bereiche «Bewegung, Spiel und Sport», «Gestalten, Kreativität», «Naturerlebnis» und «Ruhe, Kommunikation». In der Klasse oder der ganzen Schule werden die Ergebnisse der einzelnen Gruppen zusammengetragen, verglichen und diskutiert. Stärken und Schwächen werden erkannt und mögliche Massnahmen entwickelt.

Hintergrundwissen

Bewegliche Materialien - veränderbarer Raum

Eine attraktive Schulumgebung bietet vielfältige Möglichkeiten, um den Begabungen und Bedürfnissen ihrer Benutzerinnen und Benutzer gerecht zu werden. Im Vordergrund für ein ökologisches und kinderfreundliches Wohn- und Lernumfeld stehen dynamische Raumkonzepte mit lebendigen Materialien und veränderbaren Elementen, die zum Aktivwerden anregen sowie Bewegung und Gestaltung ermöglichen. Lernprozesse von Kindern sollen Spuren hinterlassen dürfen. Ein attraktiver Aussenraum ermöglicht lebendiges Spiel, ruhige Erholungsphasen, herausfordernde Lernerfahrungen und soziale Kontakte.

Mehr Aktivitäten - grössere Attraktivität

Die in der Bewertung ausgewählten Verben stehen stellvertretend für ganz viele Tätigkeiten. Zum Beispiel setzt „klettern“ viele andere Aktivitäten der Bewegung, Koordination, Kraftanwendung oder Geschicklichkeit voraus. Je vielfältiger, kreativer, variantenreicher, intensiver oder herausfordernder eine Tätigkeit ausgeführt werden kann, umso mehr Punkte bekommt sie. Dabei wird vorausgesetzt, dass von der Vielfalt der Aktivitäten auf die Attraktivität einer Schulumgebung geschlossen werden kann.

Unterrichtsplanung (Organisation)

Unbekannte Möglichkeiten entdecken

Eine konventionelle Schulumgebung, die vor allem mit traditionellen Spielgeräten ausgerüstet ist, deckt nur einen kleinen Bereich an Aktivitäten ab. Viele Sinneswahrnehmungen und Bewegungsabläufe oder übergreifende Spielprozesse sind hier gar nicht möglich. Es gibt trotzdem Orte mit höheren Aktivitätsmöglichkeiten. Die Schülerinnen und Schüler entdecken bei der Auseinandersetzung mit dem Thema neue Orte und bisher unbekannte Möglichkeiten.

Jahreszeiten

Die Möglichkeiten an Aktivitäten können sich im Verlauf der Jahreszeiten und bei unterschiedlicher Witterung ändern. Bei speziellen Witterungsverhältnissen können Naturerlebnisse oder Sinneserfahrungen intensiver erlebt und wahrgenommen werden. Dies kann die Reflexion und den Austausch darüber vereinfachen. Die Aufträge können darum im Jahreslauf wiederholt und verglichen werden.

Unterrichtsgestaltung (Didaktik/Methodik)

Schritt 1: Mein liebster Ort

Der kurze Filmausschnitt regt die Schülerinnen und Schüler dazu an, sich Gedanken über ihren Lieblingsort und ihre Lieblingsbeschäftigung auf dem Pausenplatz zu machen.

Schritt 2: Aktivitäten in der Schulumgebung

Die Schülerinnen und Schüler entdecken auf dem Wimmelbild des Pausenplatzes verschiedene Aktivitäten. Sie lernen die 16 stellvertretenden Verben durch die Visualisierung kennen. Mit diesen 16 Verben beurteilen sie im nächsten Schritt die Attraktivität. Dafür ist es wichtig, dass sie die Verben kennen, verstehen und eine Vorstellung von den damit verbundenen Aktivitäten haben.

Dabei geht es nicht nur um die Verben alleine, sondern um die «Tätigkeitsfelder»: Die in der Bewertung ausgewählten Verben stehen stellvertretend für ganz viele Tätigkeiten. Zum Beispiel setzt „klettern“ viele andere Aktivitäten der Bewegung, Koordination, Kraftanwendung oder Geschicklichkeit voraus. Mit «feuern» ist nicht gemeint, dass Kinder selbständig und in jeder Pause Feuer entfachen können. Ein Platz ist aber attraktiv, wenn er Gelegenheit bietet, zu einem besonderen Anlass wie Schulfest oder Physikunterricht ein Feuer zu entfachen. Dabei erreicht die perfekte Grillstelle nicht die Höchstnote, besser ist eine genügend grosse Kiesfläche, bewegliche Materialien für eine Feuerstelle und mögliches Brennholz. Fehlt die Möglichkeit zu feuern, schliesst das ganz viele andere Tätigkeiten aus und lässt auf Schwächen eines Platzes schliessen. Mit «stauen, umleiten, spritzen» meinen wir eine Tätigkeit, welche nur schlecht mit einem Verb ausgedrückt werden kann: «vielfältig, lustvoll, forschend mit Wasser spielen, laborieren, experimentieren, ...».

Die Lehrperson unterstützt die Schülerinnen und Schüler bei der Erschliessung der Wortfelder. Bevor sie den Platz bewerten, sollen sie all diese Tätigkeiten bewusst selbst ausprobieren, variieren, erfahren und benennen. Soll die Bewertung verglichen, diskutiert und ausgewertet werden, müssen die Schülerinnen und Schüler von den Tätigkeitsfeldern eine gute und möglichst deckungsgleiche Vorstellung haben.

Die Bewertung wird online geübt. Anschliessend kann sie online oder auf dem ausgedruckten Bewertungsbogen «Aktivitäten in der Schulumgebung I» erfolgen. Ob alle Schülerinnen und Schüler sämtliche Aktivitäten beurteilen oder ob dies auf Gruppen aufgeteilt geschieht, entscheidet die Lehrperson. Dies gilt auch für die Zusammenfassung der Resultate. Je mehr Bewertungen zusammenkommen, umso aussagekräftiger wird die Untersuchung.

Schritt 3: Bewerte deine Schulumgebung

Je vielfältiger, kreativer, variantenreicher, intensiver oder herausfordernder eine Tätigkeit ausgeführt werden kann, umso mehr Punkte bekommt sie. Dabei wird vorausgesetzt, dass von der Vielfalt der Aktivitäten auf die Attraktivität einer Schulumgebung geschlossen werden kann.

«Aktivitäten in der Schulumgebung I» Grundansprüche

Der Bewertungsbogen «Aktivitäten in der Schulumgebung I» kann als PDF ausgedruckt werden. Dieser einfachere, visualisierte Bewertungsbogen eignet sich für jüngere Schülerinnen und Schüler. Der online Bewertungsbogen errechnet die Werte automatisiert. Je nach Rechenfertigkeit können ganze oder halbe Punkte vergeben werden. Für die Auswertung müssen Summen mit dem Höchstwert 48 berechnet werden. Wichtiger als die numerische Berechnung ist aber die Beurteilung der einzelnen Teilbereiche, deren Stärken und Schwächen.

«Aktivitäten in der Schulumgebung II» erweiterte Ansprüche

Der Bewertungsbogen «Aktivitäten in der Schulumgebung II» steht als PDF-Version und als automatisiertes Excel-File ausschliesslich im Didaktischen Kommentar zur Verfügung. Je nach Excel-Version kann es Verschiebungen in der Darstellung geben.

Dieser Bogen umfasst 4x12 Verben und verlangt Summen- und Mittelwertberechnungen. Die Darstellung des Kreisdiagrammes setzt Winkelberechnungen und Prozentrechnen voraus.

Material

  • Bewertungsbogen "Aktivitäten in der Schulumgebung I" GrundansprüchePDF herunterladen
  • Bewertungsbogen "Aktivitäten in der Schulumgebung II" erweiterte AnsprücheEXCEL herunterladen
  • Bewertungsbogen "Aktivitäten in der Schulumgebung II" erweiterte AnsprüchePDF herunterladen

Schritt 4: Bewerten, vergleichen, verbessern

Im Schritt 4 wird eine Gesamtbewertung durchgeführt. Ist unsere Schulumgebung sehr attraktiv, ein bisschen attraktiv oder noch nicht attraktiv? Dafür werden die Resultate der einzelnen Gruppen gesammelt. Die einzelnen Kriterien werden nacheinander nochmals besprochen und in einen leeren Bewertungsbogen eingefüllt.

Ob der Mittelwert berechnet wird, die jeweils höchste oder tiefste Bewertung ausschlaggebend ist oder eine Mehrheit der Schülerinnen und Schüler durch Abstimmungsverfahren entscheidet, kann je nach Methode der Erhebung sinnvoll sein. Das genaue Verfahren sollte vor der Bewertung festgelegt werden.

Zum Abschluss des Projektes gehören nicht nur die Erhebung der Punktzahl, sondern das Erkennen von Stärken und Schwächen sowie das Nennen von Umgestaltungsmöglichkeiten und weiteren Schritten. Je nach Zeitaufwand und Intensität der Arbeit können weitere Projekte angegangen werden. Drei verschiedene Fortsetzungsmöglichkeiten werden beispielhaft gezeigt.

Weitere Bezüge

Bibliothek Naturama Aargau

Das breite Medienangebot umfasst Fachbücher zur Aussenraumgestaltung verschiedenster Schwerpunkte: Diese reichen von der Argumentation und der Projektplanung über die Realisierung einzelner Elemente und Aspekten der Sicherheit bis zur Partizipation oder zum praxiserprobten Beispiel. Daneben finden sich interdisziplinäre Unterrichtsmedien mit verschiedenen Themenschwerpunkten. Diese bieten ein breit gefächertes Angebot mit vielen Impulsen für eine erfolgreiche Projektumsetzung in den Bereichen Bewegung, Naturerfahrung, Schöpferisches, Gesundheitsförderung oder Soziales.

Weitere Informationen zur Bibliothek:

Fachstelle Umweltbildung Naturama Aargau

«Naturama Umweltbildung» bietet für die unterschiedlichsten Anspruchsgruppen verschiedene Dienstleistungen auf dem Weg zu einem naturnahen Aussenraum:

  • Initialberatung, Konzepterarbeitung bei Neu- und Umgestaltungen 
  • Weiterbildung ausgerichtet auf konkrete Gestaltungsprojekte 
  • Projektbegleitung und Praxisberatung bei Planung und Umsetzung 
  • Erarbeiten von Unterhaltsmassnahmen und Pflegepläne sowie Weiterentwicklung 
  • Einsatz von Medien und Aktionsmaterialien zur Umweltbildung 

Weitere Informationen und Beratung:

Beurteilungsvorschlag

Lernziele erreicht:

  • Du kannst berichten, wo du dich am liebsten aufhältst und was du dort gerne machst.
  • Du kannst Tätigkeitsfelder mit verschiedenen Verben umschreiben.
  • Du kannst deinen Eindruck von einem Schulhausplatz beschreiben.
  • Du kannst deine Schulumgebung nach bestimmten Kriterien bewerten.
  • Du kannst Auskunft über die Methode und das Vorgehen der Bewertung geben
  • Du weisst, welche Stärken und Schwächen die Umgebung hat.
  • Du hast dir eine Meinung zur Attraktivität gemacht und kannst diese vertreten.
  • Du machst Vorschläge um deine Schulumgebung attraktiver zu gestalten.